Geschichte erleben:
Der DDR-Zeitzeuge Hartwig Kluge zu Besuch am Erasmus-Gymnasium
Für die Kursstufe 2 wurde Geschichte erlebbar, als Hartwig Kluge, ein Zeitzeugen der ehemaligen DDR, am 5.12.2023 zu Besuch ans Erasmus-Gymnasium kam.
Anhand seiner Biographie erzählte er den Schüler*innen, wie es war, in der DDR aufzuwachsen. Im besonderen Fokus stand sein Fluchtversuch nach Westdeutschland, der ihn für immer geprägt hat. Herr Kluge ist ein Zeitzeuge der zweiten Generation, das heißt, er ist 1947 geboren und in der DDR großgeworden.
Im Januar 1969 entschied er sich, im Alter von 21 Jahren zu fliehen. Er beschrieb, dass das System in Ostdeutschland es ihm nicht ermöglichte, sich selbst zu verwirklichen und ihm zahlreiche Freiheiten absprach, was er schließlich nicht mehr aushielt.
Sein Plan sah vor, über Ungarn nach Jugoslawien und letztlich nach Westdeutschland zu gelangen. Wenige Kilometer vor der Grenze wurde er jedoch von einem ungarischen Wachposten erwischt. Infolgedessen wurde er zu einer Haftstrafe in seiner Geburtsstadt Halle verurteilt, die ein Jahr und sechs Monate andauern sollte. Während dieser Zeit wurde er 22 Verhören unterzogen, von denen eines 20 Stunden andauerte. Dies erläuterte Herr Kluge auf anschauliche Weise und half den Schüler*innen, die Zustände in der DDR besser zu verstehen.
Sein Glück war es jedoch, bereits im Dezember 1969 durch einen Häftlingsfreikauf seine Freiheit wiederzuerlangen. Ihm wurde die ostdeutsche Staatsbürgerschaft entzogen, weswegen er endlich seinen Traum vom Leben in der BRD verwirklichen konnte.
Im Rheinland baute er sich nun ein neues Leben auf und zog schließlich nach Freiburg, um Jura zu studieren. Die Jahre in der DDR und seine Inhaftierung prägten den Zeitzeugen ungemein. Er beschreibt, wie er viele Jahre reiste, um seine neu gewonnene Freiheit wertzuschätzen. Diese Mentalität habe er auch an seine Kinder weitergegeben, die sich ebenfalls durch diese Liebe zum Reisen auszeichnen.
Der Bericht von Kluge war anschaulich und gleichzeitig sehr berührend, da immer wieder deutlich wurde, wie schmerzhaft diese Erfahrung für ihn und seine Familie war.
Vielen Dank an Hartwig Kluge für seine Offenheit und seinen Besuch am EGD.
Text: Greta Jung (K2)
Fotos: Kirsten Hopfener
Anhand seiner Biographie erzählte er den Schüler*innen, wie es war, in der DDR aufzuwachsen. Im besonderen Fokus stand sein Fluchtversuch nach Westdeutschland, der ihn für immer geprägt hat. Herr Kluge ist ein Zeitzeuge der zweiten Generation, das heißt, er ist 1947 geboren und in der DDR großgeworden.
Im Januar 1969 entschied er sich, im Alter von 21 Jahren zu fliehen. Er beschrieb, dass das System in Ostdeutschland es ihm nicht ermöglichte, sich selbst zu verwirklichen und ihm zahlreiche Freiheiten absprach, was er schließlich nicht mehr aushielt.
Sein Plan sah vor, über Ungarn nach Jugoslawien und letztlich nach Westdeutschland zu gelangen. Wenige Kilometer vor der Grenze wurde er jedoch von einem ungarischen Wachposten erwischt. Infolgedessen wurde er zu einer Haftstrafe in seiner Geburtsstadt Halle verurteilt, die ein Jahr und sechs Monate andauern sollte. Während dieser Zeit wurde er 22 Verhören unterzogen, von denen eines 20 Stunden andauerte. Dies erläuterte Herr Kluge auf anschauliche Weise und half den Schüler*innen, die Zustände in der DDR besser zu verstehen.
Sein Glück war es jedoch, bereits im Dezember 1969 durch einen Häftlingsfreikauf seine Freiheit wiederzuerlangen. Ihm wurde die ostdeutsche Staatsbürgerschaft entzogen, weswegen er endlich seinen Traum vom Leben in der BRD verwirklichen konnte.
Im Rheinland baute er sich nun ein neues Leben auf und zog schließlich nach Freiburg, um Jura zu studieren. Die Jahre in der DDR und seine Inhaftierung prägten den Zeitzeugen ungemein. Er beschreibt, wie er viele Jahre reiste, um seine neu gewonnene Freiheit wertzuschätzen. Diese Mentalität habe er auch an seine Kinder weitergegeben, die sich ebenfalls durch diese Liebe zum Reisen auszeichnen.
Der Bericht von Kluge war anschaulich und gleichzeitig sehr berührend, da immer wieder deutlich wurde, wie schmerzhaft diese Erfahrung für ihn und seine Familie war.
Vielen Dank an Hartwig Kluge für seine Offenheit und seinen Besuch am EGD.
Text: Greta Jung (K2)
Fotos: Kirsten Hopfener